Rohstoff Futures – Metalle und Co. an Terminbörsen traden

Die Rohstoffmärkte gehören zu den interessantesten der Welt, denn die Nachfrage nach Industrie- oder Landwirtschaftsrohstoffen steigt. Doch wie können Anleger davon partizipieren, ohne gleich Tonnen von Weizen oder Metallen kaufen zu müssen? Terminkontrakte, die Rohstoff Futures, bieten dazu eine Möglichkeit. Ist dafür eine Strategie oder Handelserfahrung notwendig? Wir zeigen, wie Anleger Rohstoff Futures handeln können und welche Konditionen dafür gelten. Außerdem erklären wir, wie der Terminhandel mit den Rohstoff Futures überhaupt abläuft und welche Chancen und Risiken für die Anleger bestehen.

  • Rohstoff Futures werden an Terminbörsen gehandelt
  • Zahlreiche Rohstoffe für Handel verfügbar
  • Rohstoffmärkte äußerst volatil
  • Rohstoff Futures nur über Broker oder Banken handelbar
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Rohstoff Futures: In diese Basiswerte können Anleger investieren

Futures gibt es mit vielen Basiswerten. Die Rohstoffe gehören dazu und werden für viele Anleger immer interessanter. Grundsätzlich stehen nahezu alle Rohstoffe, welche an den Weltmärkten gehandelt werden können, auch als Rohstoffe zur Verfügung. Unterteilt werden die Rohstoffe in verschiedene Kategorien:

  • Industriemetalle: Zink, Blei, Aluminium oder Kupfer
  • Energieprodukte: Rohöl, Heizöl, Erdgas oder Ethanol
  • Edelmetalle: Palladium, Silber, Gold oder Platin
  • Agrarrohstoffe: Zucker, Mais, Weizen oder Mastvieh

Unterteilung der Rohstoffgruppen

Bevor sich Investoren näher mit den Möglichkeiten der Rohstoff Futures befassen, sollten zunächst die einzelnen Rohstoffgruppen ein Begriff sein. Als Agrarrohstoffe werden sämtliche Grundnahrungsmittel zusammengefasst. Bekannt ist diese Gruppe auch als „Soft Commodities“. Bei diesen wachsenden Rohstoffen werden auch die daraus hergestellten Waren hinzugezählt. Deshalb können als Agrarrohstoffe auch Orangensaft, Kaffee oder beispielsweise Rinderhälften gehandelt werden. Die extrahierten Rohstoffe, die „Hard Commodities“, bilden das Gegenstück. Unter diesem Begriff werden Rohstoffe zusammengefasst, die extrahiert oder geschürft werden. Metallerze oder Rohöl sowie Erdgas zählen dazu. Die daraus hergestellten Produkte, wie Industriemetalle oder Energierohstoffe, gehören ebenfalls zu dieser Kategorie.

Hinweis: Oftmals gibt es bei der Einteilung der Soft Commodities Unterschiede bei den Anbietern. Die CME Group scheint beispielsweise bei ihrer Auflistung die Soft Commodities auf Baumwolle, Kaffee und Zucker ein. Bei ICE gehören jedoch auch Orangensaft, Kakao und verschiedene andere Agrarprodukte hinzu. Die Erfahrungen zeigen, dass es diese Varianten bei den Hard Commodities nicht gibt.

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Rohstoff Futures handeln: Trading bereits in der Antike

Rohstoff Futures werden nicht erst seit den letzten Jahren zum Handel angeboten. Nein, die Historie geht deutlich weiter zurück. Bereits in der Antike gab es den Handel mit Terminkontrakten auf Rohstoffe. Damals zeigten sich schon die praktischen Vorzüge der Rohstoff Futures. Bauern konnten ihre Ernte bereits vor der Einbringung verkaufen und wussten, zu welchem Preis sie mit Sicherheit abgenommen wird. Aus dieser Sicherheit heraus konnten sie bereits besser kalkulieren und beispielsweise neue Investitionen vorbereiten. Auch die Abnehmer der Ernten (beispielsweise Müller) erhielten mit den Rohstoff Futures die Sicherheit über ihre Produktion und konnten ihre Preise entsprechend kalkulieren. Hier zeigt sich am praktischen Beispiel, dass beide Parteien bei den Rohstoff Futures partizipieren. Dieser Charakter wurde auch in den modernen Futures-Handel übernommen. Termingeschäfte finden heute nach dem gleichen Prinzip statt. Doch was muss ein Futureskontrakt beinhalten? Notwendig sind folgende Angaben:

  • Rohstoffart
  • Menge und Qualität des Rohstoffs
  • Kaufpreis
  • Erfüllungszeitpunkt

In der Antike wurden die Kontrakte noch per Handschlag realisiert, doch das änderte sich mit Gründung der ersten Warenterminbörse 1848. In Chicago wurde damit begonnen, die Rohstoff Futures schriftlich festzuhalten und damit eine höhere Rechtssicherheit zu bieten. Mittlerweile gibt es jedoch nicht mehr nur die Warenterminbörse in Chicago, sondern auch zahlreiche weitere Börsen in Nordamerika, die auch hierzulande große Bedeutung besitzen. Anleger, die in Europa Rohstoff Futures handeln möchten, haben ebenfalls mehrere Möglichkeiten dazu. Zu den wichtigsten Handelsplätzen zählen London oder auch EUREX.

Rohstoff Futures: Anlegerwissen erklärt

Anleger, welche in Rohstoff Futures investieren möchten, sollten sich zunächst mit den Grundlagen befassen. Zur Auswahl stehen für das Rohstoff-Investment zwei Möglichkeiten:

  • Kassamarkt
  • Spotmarkt

Beim Spotmarkt werden die Güter in enormen Mengen gehandelt, sodass hier vor allem der Handel zwischen Verbraucher sowie Erzeuger direkt stattfindet. Vielen privaten Investoren wären die Kosten für Lagerung und Transport erfahrungsgemäß zu hoch, sodass dieser Markt vor allem den wirklichen Rohstoffinvestoren vorbehalten ist. Private Anleger nutzen stattdessen den Terminmarkt, über den ebenfalls direkt gehandelt werden kann. Hier erfolgt ebenfalls der Austausch Ware gegen Geld. Allerdings sind Rohstoff Futures meist nicht an den physischen Erwerb der Ware gebunden. Nein, Anleger, die mit Rohstoff Futures handeln, möchten in der Regel mit der Spekulation auf den Rohstoffpreis Gewinne erzielen.

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Rohstoff Futures rechtzeitig glattstellen

Bei den Rohstoff Futures ist auch ein Fälligkeitsdatum festgelegt. Theoretisch kommt es hier zur Warenlieferung, denn der Erzeuger verpflichtet sich mit dem Futureskontrakt dazu. Damit die Anleger nicht tonnenweise Zucker, Weizen oder andere Rohstoffe zu Hause angeliefert bekommen, ist es wichtig, dass die Futures vor Ablauf glattgestellt werden. Das bedeutet, die Kontrakte werden verkauft und gegen Futures mit längeren Laufzeiten ersetzt. Die Differenz zwischen diesen beiden Preisen bringt den Investoren Gewinne oder Verluste.

Spotmarkt für Edelmetalle interessant

Private Anleger agieren am Terminmarkt, allerdings kann für sie auch der Spotmarkt interessant sein. Wer beispielsweise in Gold oder Silber investieren und die Edelmetalle direkt erwerben möchte, der handelt am Sportmarkt.

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Rohstoff Futures handeln und Hebel nutzen

Ein wesentlicher Vorteil der Rohstoff Futures ist die Nutzung von einem Hebel. Privatanleger können Rohstoffe bis maximal 1:10 hebeln (Gold ausgenommen). Auf diese Weise können die Anleger deutlich mehr Kapital in den Markt bringen, ohne dabei mehr Eigenkapital aufwenden zu müssen. Allerdings sollten Investoren auch beachten, dass der Hebel in beide Richtungen funktioniert und damit auch deutlich größere Verluste möglich sind.

Weitere Vorzüge der Rohstoff Futures

Neben dem Hebel ist die Transparenz bei den Rohstoff Futures ein weiterer Vorteil. Die Preisbildung ist für die Anleger nachvollziehbar. Außerdem können die Anleger von fallenden und steigenden Kursen partizipieren und mit der Anwendung vom Hebel überproportionale Gewinne erzielen. Da der Handel an einer Börse stattfindet, gibt es für die Anleger zumindest rechtliche Grundlagen, an die sich der Börsenplatz halten muss. Damit haben Investoren eine vergleichsweise sichere Handelsgrundlage.

Nachteile der Rohstoff Futures

Neben den Vorzügen der Rohstoff Futures gibt es auch Nachteile. Der Hebel ist ein wesentlicher Nachteil, denn Anleger können hier auch überproportional viel verlieren. Deshalb sollten Investoren das Risiko genau abschätzen, bevor sie den Hebel nutzen. Für unerfahrene Anleger empfehlen wir einen möglichst geringen Hebel oder den Handel 1:1. Wer mehr Handelserfahrung hat, kann sich schrittweise an die Erhöhung seines Hebels herantasten.

Tipp: Um für die Nutzung des Hebels ein Gefühl zu bekommen, müssen Anleger nicht zwangsläufig ein Risiko eingehen. Viele Broker stellen ein Demokonto zur Verfügung, mit dem die Hebelwirkung durch Einsatz von virtuellem Guthaben ausprobiert werden kann.

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Wo können Anleger Rohstoff Futures handeln?

Es gibt zahlreiche Handelsplätze, bei denen die Investoren die Futures handeln können. Die größten von ihnen befinden sich erfahrungsgemäß in den USA. Hinsichtlich der Spezialisierungen und Besonderheiten gibt es jedoch deutliche Unterschiede bei den einzelnen Handelsplätzen. Wir haben und einmal angeschaut, welche Möglichkeiten Anleger an verschiedenen Börsen haben.

Chicago Board of Trade – CBOT

Die Börse in Chicago ist die älteste der Welt und hat sich auf den Getreidehandel spezialisiert. Anleger können hier beispielsweise Rohstoff Futures auf Mais oder Sojabohnen handeln.

ICE Futures US – ICE

Ein weiterer wichtiger Handelsplatz ist die ICE. Hier haben Investoren die Spezialisierung auf Soft Commodities, wie beispielsweise Orange, Baumwolle oder Kaffee.

New York Mercantile Exchange – NYMEX

Diese Börse hat sich auf den Handel mit Metallen und Energien spezialisiert und gilt als weltweit größte Rohstoff Terminbörse. Anleger können hier in Erdöl, Gold oder Silber investieren. Aber auch Silber ETFs können interessant sein.

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London Metal Exchange – LME

Wie sein Name schon sagt, liegt der Fokus bei diesem Platz auf den Handel mit Metallen. Allerdings dreht sich hier alles um nicht-eisenhaltige Metalle, wie beispielsweise Kupfer, Aluminium oder Blei.

London International Financial Futures Exchange – LIFE

Trader investieren hier in sämtliche Agrarrohstoffe. Der Fokus liegt auf Getreide, Kaffee sowie Zucker. Die LIFE ist der wichtigste europäische Handelsplatz für Rohstoffe.

EUREX

Die EUREX ist vor allem im deutschsprachigen Raum als Börsenplatz bedeutend. Sie bietet beispielsweise zahlreiche Rohstoff Futures oder Energie Futures, wie etwa: Derivate auf Strom, CO2, Kohle, Erdgas (Kooperation mit der Strombörse EEX), Butter-Futures, European Whey Powder Futures oder Gold Future.

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Rohstoff Futures handeln: der Ablauf des Terminhandels

Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, um an den Terminbörsen zu investieren. Doch wie läuft solch ein Handel überhaupt ab? Generell sind die Börsenplätze reguliert. Das bedeutet, dass Angebot und Nachfrage den Preis definieren und durch ein eindeutig definiertes Ausführungsschema generiert werden. Für die einzelnen Kontrakte gibt es an den Börsenplätzen spezifische Handelszeiten, welche natürlich variieren können.

Eigenheiten beim Ablauf des Terminhandels

Private Investoren können beispielsweise nicht ihre Order direkt an EUREX übermitteln. Vorbehalten ist dies ausschließlich Börsenteilnehmern, zu denen beispielsweise Banken oder Broker zählen. Trader sollten wissen, dass die Finanztermingeschäfte nicht direkt zwischen den Marktteilnehmern abgewickelt werden, sondern über eine zentrale Clearingstelle (zum Beispiel EUREX Clearing AG). Warum dieses Vorgehen? Damit sollen Erfüllungsrisiken eliminiert werden. Kann etwa die Gegenpartei bei Fälligkeitstermin nicht liefern, fällt die Forderung aus. Durch die hinterlegten Sicherheiten bei der Clearingstelle besteht jedoch kein Risiko für die Marktteilnehmer. Derartige Sicherheiten fordern die Broker auch von ihren Privatanlegern ein. Allerdings ist sie dort unter dem Begriff „Margin“ bekannt. Erfahrungsgemäß ist der zu hinterlegende Anteil allerdings äußerst gering und beträgt einen geringen Prozentsatz des eigentlichen Kontraktwertes.

Broker stellt Position glatt

Eröffnen die Investoren eine Position, hinterlegen sie die erforderliche Sicherheitsleistung. Sie ist als „Initial Margin“ bekannt. Nun kommt es auf die Kursentwicklung der Rohstoff Futures an. Entwickelt er sich eine ungünstige Richtung für die Anleger, wird die Position bei Unterschreitung der anfänglichen Sicherheitsleistung die Position glattgestellt. In der Praxis ist Glattstellung üblich. Bei einer Longposition wird dazu eine Shortposition eröffnet.

Anlagestrategien für Rohstoff Futures

Grundsätzlich sollte jeder Trader mit einer geeigneten Strategie handeln. Sie bietet die Möglichkeit, den idealen Zeitpunkt für den Ein- und Ausstieg zu finden sowie die Investments an die persönlichen Anlageziele anzupassen. Nur basierend auf Glück und Bauchgefühl handeln, führt in den wenigsten Fällen zum Erfolg; schon gar nicht langfristig. Eine pauschale Anlagestrategie für Rohstoff Futures gibt es nicht. Jede Strategie sollte sich an den verschiedenen Kriterien orientieren. Dazu zählen:

  • eigene Handelserfahrung
  • Anlageziele
  • Risikobereitschaft
  • Kapital

Außerdem bestehen Unterschiede zwischen den einzelnen Trading-Typen. Anleger, welche Hedging bevorzugen, nutzen die Rohstoff Futures häufig für die Diversifikation in ihrem Portfolio. Deshalb dienen die Futures als Absicherung, weil sich die Kurse häufig entgegengesetzt zu Wertanlagen entwickeln. Wer als Spekulant agiert, ist meist an einer schnellen Gewinnmitnahme interessiert und möchte die kurzfristigen Preisveränderungen nutzen. Allerdings ist diese Strategie nur für erfahrene Anleger geeignet, da sich auch der Rohstoffmarkt äußerst volatil zeigt.

Übung macht den Meister

Auch beim Handel an den Terminbörsen gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Deshalb können auch weniger erfahrene Anleger in Rohstoff Futures investieren. Viele Broker stellen ein Demokonto zur Verfügung, welches die Kunden kostenfrei und meist sogar zeitlich unbegrenzt nutzen können. Damit lassen sich erste Handelserfahrungen sammeln. Wer hingegen mehr Unterstützung braucht, kann auch auf Rohstoff Futures ETF, wie zum auf Beispiel Lithium ETFs, setzen. Dabei handelt es sich um gemanagte Fonds, welche sich auf den Rohstoffmarkt fokussierten. Auch hier ist die Auswahl äußerst hoch, sodass sich ein Vergleich der einzelnen Rohstoff Futures ETF auf Basis der Performancedaten empfiehlt.

Fazit: Rohstoffe Futures – viele Basiswerte zur Auswahl

Rohstoff Futures werden zu vergleichsweise günstigen Konditionen an den Terminbörsen angeboten. Private Anleger können jedoch nicht direkt an den Börsenhandel, sondern müssen dafür einen Broker oder beispielsweise das Kreditinstitut wählen. Die Investitionsmöglichkeiten bei den Rohstoff Futures sind jedoch enorm. Es gibt zahlreiche Rohstoffgruppen, wie beispielsweise Edelmetalle, Industriemetalle oder Agrarrohstoffe, in die die Anleger investieren können. Wer Rohstoff Futures handeln möchte, sollte dafür bereits über ein wenig Erfahrung verfügen. Auch die Rohstoffmärkte sind äußerst volatil und deshalb für ungeübte Trader äußerst schwer einzuschätzen. Dennoch haben auch diese Anleger die Möglichkeit, von den Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten zu partizipieren. Durch gemanagte Fonds, die Rohstoff Future ETF, können sie ihre vermeintliche Unwissenheit durch das Wissen der Fondsmanager ausgleichen. Dennoch empfiehlt sich in jedem Fall die Anwendung einer Handelsstrategie, um entsprechend der eigenen Anlageziele und Risikobereitschaft die individuelle Investitionsform zu finden, um am Rohstoffmarkt bestmöglich zu partizipieren.

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