Kosten beim ETF Trading: Ordergebühren, Spread und Börsenplatzentgelt
Selbstverständlich ermöglichen Broker ihren Kunden den Kauf und Verkauf von ETFs nicht, ohne dafür zusätzliche Gebühren zu berechnen. Dazu gehören in erster Linie die Ordergebühren, doch auch der Spread und das Börsenplatzentgelt können die Rendite des Händlers schnell auffressen. In unserem Ratgeber klären wir Sie deshalb ganz genau darüber auf, mit welchen Kosten Sie beim ETF Trading rechnen müssen und wie Sie die Ausgaben niedrig halten können.
- Die Ordergebühr bildet die Grundlage aller Kosten beim ETF-Handel
- Sie besteht meist aus einer Grundgebühr und einer variablen Provision
- Darüber hinaus kann auch ein zusätzlicher Spread als Gebühr an den Kunden weitergegeben werden
- Die Börsenplatzentgelte werden schließlich vom jeweiligen Börsenplatz erhoben und müssen ebenfalls vom Kunden beglichen werden
1. Welche Kosten fallen beim ETF Trading an?
Die Kosten und Gebühren, die beim ETF Trading vom Händler an den Broker und den Börsenplatz entrichtet werden müssen, stützen sich auf drei Pfeiler: die Ordergebühren, den Spread und das Börsenplatzentgelt.
In erster Linie müssen Händler, die ihr Geld in ETFs investieren möchten, sich mit den anfallenden Ordergebühren vertraut machen. Diese Ordergebühren werden für jede getätigte Order berechnet und bestehen dabei meist aus einer Grundgebühr und einer variablen Provision. Bei den meisten Brokern bewegt sich die Grundgebühr etwa um 5 Euro herum, während die Provision sich auf rund 0,25 Prozent beläuft. Verständlicherweise werden diese Gebühren meist günstiger, wenn der Kunde dem Broker mehr Umsatz beschert. In diesem Fall können die meisten Trader von Vergünstigungen für eine hohe Handelsaktivität oder für ein besonders großes Guthaben auf dem Handelskonto profitieren. Auch Rabattaktionen für einzelne ETF-Anbieter sind dabei keine Seltenheit.
ETF Kosten im Überblick:
- Ordergebühren
- Spread
- Börsenplatzentgelt
- Eventuell Depotführungsgebühren
Forex- und CFD-Trader dürften mit der zweiten Gebührenform beim ETF-Handel ebenfalls vertraut sein: Der Spread, der auch als Handelsspanne bezeichnet wird, beschreibt die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs eines Wertpapiers. Kauft und verkauft man ein Wertpapier, bezahlt man dabei automatisch den Spread – auf einer Abrechnung der Bank werden diese Gebühren allerdings nicht aufgeführt. Maßgeblich entscheidend über die Höhe der Spreads ist dabei für gewöhnlich die Liquidität der Wertpapiere, die dem ETF zugrunde liegen. Je liquider ein Wertpapier, desto niedriger ist der Spread. Allerdings spielt auch die Komplexität von Wertpapieren dabei eine Rolle: So müssen Händler beim Kauf der rund 1.600 Aktien im MSCI World die verschiedenen Handelszeiten beachten, zu denen die Wertpapiere aus aller Welt verfügbar sind. Der größere Aufwand ist dabei auch mit einem höheren Spread verbunden. Darüber hinaus ist der Spread eines ETFs nicht fix, sondern er passt sich stattdessen an die Marktgegebenheiten an. Eine Maximalgrenze, die von manchen Börsen für den Spread festgelegt wird, verspricht schließlich ein geringes Maß an Berechenbarkeit.
Zu guter Letzt müssen Trader schließlich auch die Orderplatzentgelte beachten, die von den jeweiligen Börsenplätzen erhoben werden. Auf den Börsenplatzseiten finden die Kunden die nötigen Informationen zur Höhe dieser Gebühren. Allerdings sind solche börsenplatzabhängigen Gebühren meist marginal und entfallen beim Direkthandel häufig komplett. Wie das Börsenplatzentgelt verrechnet wird, entscheiden die Broker meist individuell. Trader sollten dabei allerdings Vorsicht walten lassen: Ordergebühren und die börsenplatzabhängigen Transaktionskosten können bei Teilausführungen mehrfach erhoben werden. Teilausführungen innerhalb eines Tages sind jedoch in der Regel keinen doppelten Gebühren ausgesetzt.
Beim ETF Trading müssen Händler drei verschiedene Kostenfaktoren beachten. Allen voran gehören dazu die Ordergebühren, die sich meist aus einem fixen Betrag und einer variablen Provision zusammensetzen. Darüber hinaus müssen sich auch ETF Trader mit dem Spread auseinandersetzen und schließlich auch Orderplatzentgelte entrichten. Die Höhe dieser Gebühr ist vom jeweiligen Börsenplatz abhängig und die Verrechnung des Börsenplatzentgelts wird vom Broker festgelegt.
Jetzt zu flatex Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken2. Wie können Sie beim Trading Geld sparen?
Damit Sie sich bereits von Anfang an nicht mit unnötig hohen Gebühren herumärgern müssen, können Sie einige Tipps und Tricks beachten, die Ihnen den Umgang mit den anfallenden Kosten beim ETF Trading erleichtern.
In erster Linie sollten Sie darauf achten, sich für den richtigen Broker zu entscheiden. Obwohl mittlerweile auch viele klassische Banken und auch Direktbanken die Verwaltung eines ETF-Portfolios ermöglichen, sollten kostenbewusste Trader sich für einen Online Broker entscheiden. Hierbei sind die Gebühren im Vergleich zur klassischen Bank meist niedriger, da der Aufwand und auch die Kosten vonseiten des Anbieters weniger hoch ausfallen. Ein Anbietervergleich sollte deshalb im Vorfeld auf keinen Fall fehlen, wenn man an Ordergebühren sparen möchte. Vergessen Sie dabei nicht, auch andere Faktoren wie Service, Support und Angebot in Ihren Vergleich einfließen zu lassen.
Pro und Contra:
- Hohe Renditechancen und Gewinne bei steigenden Aktien sind möglich.
- Langfristig sind höhere Renditen als bei anderen Anlageformen zu bekommen.
- Jährliche Dividendenzahlungen sind ein Vorteil für Anleger.
- Es gibt eine große Auswahl an den internationalen Märkten.
- Verluste können bei fallenden Aktien hoch sein.
- Es gibt keine feste Rendite wie bei Anleihen.
- Man muss eine Abgeltungssteuer zahlen.
Ist der Anbietervergleich abgeschlossen, können Sie auch mit der Wahl des richtigen Börsenplatzes viel Geld sparen. In der Ordermaske Ihres Brokers finden Sie in der Regel die An- und Verkaufskurse sowie die Spreads der verschiedenen Handelsplätze vor. Vergleichen Sie die Werte und ermitteln Sie somit den für Sie günstigsten Ausführungsplatz. Beachten Sie dabei auch die Aktualität der Werte. Der Zeitstempel gibt Aufschluss darüber, ob es sich um sekundengenaue Informationen handelt oder nicht. Gerade beim Direkthandel fällt der Spread meist höher aus als beim Parketthandeln – gerade außerhalb der Börsenzeiten. Auch diesen Faktor sollten Sie auf der Suche nach den niedrigsten Konditionen nicht unbeachtet lassen.
So sparen Sie beim Trading Geld:
- Führen Sie im Vorfeld einen Brokervergleich durch
- Vergleichen Sie auch die Börsenplätze
- Überprüfen Sie die Wirtschaftlichkeit Ihrer Orders durch umfassende Berechnungen
Überprüfen Sie zu guter Letzt die Wirtschaftlichkeit der Orders, indem sie die zu erwartenden Gesamtgebühren mit der geplanten Rendite vergleichen. Somit erhöhen Sie die Kostentransparenz und die Planbarkeit Ihrer Kosten und können festlegen, welche Ordergröße sich am ehesten für Ihren Handelsstil eignet. Lassen Sie dabei jedoch im Umgang mit den Ordergebühren beim ETF Handel stets Vorsicht walten: Die Ordergebühren können sich bei aktiven Tradern schnell auf mehrere Tausend Euro pro Jahr belaufen – selbst bei günstigen Brokern. Eine schlechte Orderausführung mit Slippage sorgt dabei schnell für indirekte Kosten, auf denen der Anleger schließlich sitzen bleibt. Versuchen Sie deshalb, sich bereits im Vorfeld über die Ausführungsqualität Ihres Favoriten zu erkundigen.
Um beim ETF Trading so viel Geld wie möglich sparen zu können, sollten Sie zunächst einen umfangreichen Anbietervergleich durchführen, um sich von Anfang an für den günstigsten Broker entscheiden zu können. Vergleichen Sie daraufhin die anfallenden Gebühren der einzelnen Börsenplätze, um sich auch hierbei für die kostengünstigste Option entscheiden zu können. Zu guter Letzt gilt es, die Wirtschaftlichkeit Ihrer Orders zu vergleichen, indem Sie die anfallenden Gebühren der zu erwartenden Rendite gegenüberstellen. Vergessen Sie dabei nicht, auch auf die Orderausführung Ihres Brokers zu achten, da eine schlechte Orderausführung für zusätzliche Kosten sorgen kann.
Jetzt zu flatex Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken3. 3 Tipps für den Handel von ETFs in der Praxis
Zu guter Letzt möchten wir Sie mit drei wichtigen Tipps versorgen, die Ihnen dabei helfen können, effizient und kostengünstig zu handeln, um das Beste aus Ihren eröffneten Positionen herauszuholen.
- Beachten Sie den Spread
Ein simpler Tipp, der leider viel zu häufig unbeachtet bleibt: Prüfen Sie vor der Orderaufgabe den Spread Ihres ETFs. Selbstverständlich sollte der Spread dabei so gering wie möglich ausfallen, wobei ETFs mit höherem Handelsvolumen ohnehin einen niedrigeren Spread mitbringen. Ob der Spread zu hoch ausfällt, hängt vom gewählten ETF, dem Handelsvolumen und dem Spread der zugrundeliegenden Wertpapiere ab. Verzichten Sie darauf, einen Trade zu platzieren, wenn Sie den Spread als zu hoch erachten.
- Nutzen Sie Limit Orders!
CFD- und Forex-Trader sollten mit dem Nutzen von Limit Orders bereits vertraut sein. Eine Limit Order gibt einen bestimmten Kurs vor, oberhalb dessen nicht gekauft und unterhalb dessen nicht verkauft wird. Damit ist eine Limit Order insbesondere dann von Nutzen, wenn ein Börsenauftrag ansonsten zu einem ungünstigen Kurs ausgeführt werden würde. Die Limit Order schützt Sie demnach davor, mehr als einen bestimmten Betrag für den Kauf eines ETFs zahlen zu müssen oder einen Verkauf für weniger als einen bestimmten Betrag tätigen zu müssen, obwohl der Auftrag zu einem besseren Kurs ausgeführt werden könnte.
- Lassen Sie sich Zeit!
Für gewöhnlich lohnt es sich am meisten, ETFs gegen Mitte des Handelstages zu kaufen oder zu verkaufen. In der Regel ist der Spread nämlich gleich zu Beginn des Börsentages am höchsten, da die Market Maker zunächst ermitteln möchten, zu welchen Kursen die zugrundeliegenden Wertpapiere gehandelt werden. Am Ende des Börsentages wird es stattdessen meist sehr hektisch – insbesondere in volatilen Märkten. Da auch die meisten europaweiten ETFs Wertpapiere umfassen, die zu verschiedenen Zeitzonen gehandelt werden, sollten Trader den Kauf und Verkauf von ETFs zur Tagesmitte tätigen, um sich dabei nicht mit Börsen zu überscheiden, die bereits geschlossen sind oder noch nicht geöffnet wurden. Die Ausnahme davon stellen allerdings Wertpapiere dar, die in weit entfernten Zeitzonen gehandelt werden – beispielsweise in den USA oder in Asien. Hier gilt es, sich mit den entsprechenden Handelszeiten auseinanderzusetzen und dementsprechend zu reagieren.
Zu guter Letzt haben wir für Sie drei wichtige Tipps zusammengefasst. Laut diesen Tipps lohnt es sich selbstverständlich, die Spreads zu vergleichen, um zu möglichst günstigen Konditionen handeln zu können. Darüber hinaus sollten Sie für ein höheres Maß an Sicherheit zudem Limit Orders nutzen und den Handel auf die Tagesmitte beschränken, um bestmöglich mit den verschiedenen Zeitzonen europäischer Wertpapiere agieren zu können.
Jetzt zu flatex Investitionen in Wertpapiere bergen Verlustrisiken4. Fazit: Günstige Broker sind nicht alles
Um ETFs möglichst kostengünstig handeln zu können, sollten Sie in erster Linie zunächst einen umfangreichen Anbietervergleich durchführen. Darüber hinaus gilt es selbstverständlich auch, die verschiedenen Kosten zu vergleichen, die beim Kauf und Verkauf von ETFs anfallen können. Dazu gehören in erster Linie die Ordergebühren, die sich aus einem fixen Betrag und einer variablen Provision zusammensetzen, dem Spread und dem Börsenplatzentgelt. Um die anfallenden Kosten zu verringern, können Sie einige wichtige Tipps beachten, die Ihnen dabei helfen, im Alltag noch effizienter und ertragreicher zu handeln.
Bilderquelle: shutterstock.com