ETPs haben viele Untergruppen und sind die Mutter der ETFs.
ETP (Exchange Traded Products) sind unverzinste Forderungsrechte oder auch Schuldverschreibungen. Genauer erklärt: Es handelt sich um ein Finanzinstrument, das an der Börse gehandelt wird. Das Ziel bei ETPs besteht darin, einen Referenzindex oder einen Basiswert nachzubilden, das heißt, die gleiche Rendite zu erzielen. Es gibt verschiedene Formen von ETPs. Die ETF (Exchange Traded Funds) sind eine Untergruppe der ETPs. Hier kann man nachvollziehen, wie ETPs definiert sind, welche Untergruppen zu den ETPs gehören und was ihr jeweiliger Nutzen ist.
- ETP (Exchange Traded Products) = unverzinste Forderungsrechte
- Referenzwert oder Basisindex soll nachgebildet werden.
- EFTs oder ETCs sind eine Untergruppe von ETPs.
- ETC = Exchange Traded Commodities
- ETN = Exchange Traded Notes
1. Welche verschiedenen ETPs gibt es?
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Anleger mit ETPs haben. Welche Vorteile und welche Nachteile bringen die börsengehandelten Wertpapiere mit sich? Wer in ETPs investieren möchten, sollte sich vorher über die Risiken informieren und wissen, welche Untergruppen zu den ETPs zählen. Um einen Überblick über ETPs zu bekommen, muss man zunächst in Erfahrung bringen, welche einzelnen Gruppen es überhaupt gibt.
- Als erste prominente Gruppe gibt es die Exchange Traded Funds (ETF). Dabei handelt es sich um Investmentfonds, die an der Börse als einzelnes Wertpapier gehandelt werden. Ziel ist es bei einem ETF, den zugrunde liegenden Index nachzubilden – nicht, ihn zu überbieten. Es sind sogenannte offene Investmentfonds, die heute bei vielen Anbieter im Portfolio zu finden sind wie maxblue, 1822direkt oder LYNX. Die Vielfältigkeit von ETFs ist sehr groß. Mit breit gestreuten Anlageklassen bekommt man allerdings auch das beste Ergebnis und senkt das Risiko. ETFs sind passiv verwaltete Fonds, so dass die Kosten für das Fonds-Management nahezu entfallen. Die Renditen sind besonders bei längeren Zeiträumen gut. Ein Fondssparplan oder eine Einmalanlage? Wer vor dieser Frage steht, sollte sich lieber für den längeren Anlagezeitraum entscheiden.
- Als zweite Gruppe, mit der Privatanleger zu tun haben könnten, gibt es die Exchange Traded Commodities (ETC), die unverzinste Schuldverschreibungen bedeuten. Anleger können mit ETCs in einzelne Rohstoffe oder aber Rohstoffkörbe oder auch Währungen investieren. ETCs werden aufsichtsrechtlich anders behandelt als ETFs: Sie müssen nicht die gleichen Diversifikationsanforderungen erfüllen. Somit können Anleger in einzelne Rohstoffe oder in eine geringe Anzahl an Rohstoffen investieren. ETCs werden in der Regel von Zweckgesellschaften mit Sondervermögen ausgegeben.
- Die dritte Gruppe, die zu den ETPs zählt, sind Exchange Traded Notes (ETN), die genauso wie ETCs unverzinsliche Schuldverschreibungen darstellen und den Basiswert nachbilden. ETNs werden meistens über Banken emittiert und sind unbesichert. Damit sind sie abhängig von der Bonität des Emittenten, damit geht man ein hohes Risiko ein. Ändert sich die Kreditwürdigkeit eines Emittenten, kann sich der Wert des ETNs negativ ändern. Diese negative Entwicklung ist nicht von dem zugrundeliegenden Basiswert abhängig, sondern von der Bonität des Emittenten. Es gibt einen Vorteil, den man ETNs einräumen muss: Der Zugang zu einem Referenzindex wird auch dann verbindlich garantiert, wenn es Liquiditätsprobleme bei den Märkten gibt. Denn die Rendite wird vom Emittenten garantiert und ist nicht vom Zugang zu den Basiswerten abhängig.
Es gibt drei Unterklassen von ETPs, die man kennen sollte, wenn man am Markt aktiv werden möchte: ETFs sind börsengehandelte Investmentfonds, ETCs sind unverzinste Schuldverschreibungen und ETNs sind meistens unbesichert und unterscheiden sich stark von ETFs oder ETCs.
2. Was heißt physische Replikation?
Wer sich über ETPs informieren möchte, wird immer wieder auf den Begriff der physischen Replikation stoßen. Damit ist eine Nachbildung gemeint. Es werden die Basiswerte des Indexes, der nachgebildet werden soll, erworben. Dabei geht es entweder um einen Index wie bei ETFs oder um einen Rohstoff wie bei ETCs. Bei ETFs mit einer physischen Replikation geht es entweder um eine vollständige Nachbildung oder eine Nachbildung durch Sampling.
Vollständige Nachbildung bedeutet, dass die Basiswerte gemäß ihrer Gewichtung im Index in dem Fondsvermögen gehalten werden. Alle Indexwerte müssen dafür frei handelbar sein. Welche Werte frei handelbar sind, kann man bei den meisten Anbietern wie CapTrader oder OnVista Bank erfahren. Bei der Nachbildung durch Sampling werden nur ein Teil der Titel eines Indexes erworben. Bei einem umfangreichen Referenzindex kann diese Methode empfehlenswert sein.
Pro und Contra:
- Hohe Renditechancen und Gewinne bei steigenden Aktien sind möglich.
- Langfristig sind höhere Renditen als bei anderen Anlageformen zu bekommen.
- Jährliche Dividendenzahlungen sind ein Vorteil für Anleger.
- Es gibt eine große Auswahl an den internationalen Märkten.
- Verluste können bei fallenden Aktien hoch sein.
- Es gibt keine feste Rendite wie bei Anleihen.
- Man muss eine Abgeltungssteuer zahlen.
Entscheidet man sich für eine vollständige Replikation, muss man folgende Punkte beachten:
- Basiswerte sind mit den Bestandteilen des Indexes identisch.
- Index kann präzise nachgebildet werden.
- Möglicherweise ergeben sich hohe Transaktionskosten, wenn sich die Indexzusammensetzung oft ändert. Dann müssen viele Aktien ausgetauscht werden und es fallen Gebühren an.
Bei einer Nachbildung durch Sampling, muss man andere Aspekte beachten:
- Positionen des ETPs sind nicht identisch mit den Bestandteilen des Indexes.
- Die Rendite kann von der Indexrendite abweichen.
- Es fallen keine hohen Transaktionskosten an.
Mit dem Begriff physische Replikation ist eine Nachbildung gemeint. Die Basiswerte des Indexes, der nachgebildet werden soll, werden erworben. Es wird in zwei Varianten unterschieden: Bei einer vollständigen Nachbildung werden die Basiswerte gemäß ihrer Gewichtung im Index in dem Fondsvermögen gehalten. Bei der Nachbildung durch Sampling werden nur ein Teil der Titel eines Indexes erworben.
3. Fazit: Für Einsteiger bieten sich ETFs als Anlageform an!
Wenn man sich alle drei Untergruppen genau betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass sich besonders für Einsteiger, aber auch für andere Privatanleger, ETFs als Anlageform am meisten anbieten. Es gibt drei Untergruppen von ETPs: ETFs, ETCs und ETNs. Wichtig ist, ob man sich für eine vollständige Replikation oder eine Nachbildung durch Sampling entscheidet. Die besten Renditechancen mit dem geringsten Risiko bekommt man in der Regel bei ETFs.