Die Erwartungen an die junge Branche sind für die Zukunft besonders hoch
Die Biotechnologie Branche ist noch relativ jung und viele Unternehmen befinden sich noch in der Festigungsphase. Obwohl noch nicht allzu viele Unternehmen auf dem Aktienmarkt aktiv sind, ist die Branche bereits hoch gelobt. Doch was verbirgt sich hinter der Bezeichnung „Biotechnologie“ und was kann der ETF-Handel davon erwarten? Antworten auf diese Fragen erhalten Sie in folgendem Ratgeber von ETFs.de.
Die wichtigsten Fakten zum Thema „ETF Biotechnologie“ im Überblick:
- Die Biotechnologie lässt sich in das medizinische, industrielle und landwirtschaftliche Segment unterscheiden.
- Biotechnologie-Unternehmen haben die ersten Feuerproben am Aktienmarkt bestanden.
- Der erste ETF ist von dem Emittent Source auf dem Markt erschienen.
- Die ETF Biotechnologie sind derzeit noch ausbaufähig.
Was bedeutet Biotechnologie?
Im Zuge von biotechnologischen Verfahren wird Wissen aus Physik, Chemie, Materialstoffkunde, Technik, Informatik, Verfahrenstechnik und auch aus dem breiten Feld der Biologie auf lebende Organismen übertragen. Biologie bedeutet nichts anderes als „Lehre vom Leben“. Daher ist der Begriff Biotechnologie angesichts der Veränderungen die an lebenden Organismen vorgenommen werden durchaus berechtig.
Die Biotechnologie wird in nahezu allen Lebensbereichen angewendet. Am bekanntesten ist der Einsatz im medizinischen Bereich. Doch auch alltägliche Konsumgüter, wie zum Beispiel Waschmittel und Spülmittel oder auch Kosmetika, werden mit Hilfe von Biotechnologie produziert. Dabei ist die Biotechnologie nicht nur Begründer eines verwendeten Produktes, welches die Herstellung erleichter, sondern es werden gerade in der Industrie auch zahlreiche Verfahren verwendet, die ihren Ursprung in der Biotechnologie haben.
Die Biotechnologie wurde aufgrund ihrer vielzähligen Anwendungsgebiete in drei Farben eingeteilt. Dabei steht die rote Biotechnologie für den medizinischen, die grüne Biotechnologie für den landwirtschaftlichen und die weiße Biotechnologie für den industriellen Bereich. Hierbei kommt es natürlich immer wieder zu Überschneidungen, da sich auch die Industrie in vielen Bereichen des Lebens bemerkbar macht.
Dabei ist das Prinzip der Biotechnologie gar nicht so neu, wie man meinen mag. Bereits seit Jahrhunderten werden lebende Organismen durch den Menschen so modifiziert, dass bestimmte Eigenschaften hervorstechen. Während das Veredeln von Obstbäumen oder das gezielte Züchten von Tieren und Pflanze noch relativ wenig Technologie erfordern, sieht es bei der Produktion einiger Lebensmittel schon anders aus. In viele Rohwurstsorten werden bereits seit Jahrhunderten gezielt Milchsäurebakterien hinzugegeben um sie haltbarer zu machen. Auch die Zugabe von Hefe während der Weingärung und Bierbrauerei kann zu den ersten Schritten im Bereich der Biotechnologie gezählt werden.
Das erklärte Ziel der Biotechnologie ist es das Leben und die Produktion der dafür erforderlichen Güter soweit zu vereinfachen und zu modifizieren, dass die begrenzten Ressourcen geschont und die Umwelt möglichst geringfügig belastet wird. Gerade die Industrie hat ein starkes Interesse an der Entwicklung Ressourcen-schonender Verfahren. Denn die Preise für begrenzte Ressourcen steigen mit fortschreitendem Abbau stetig an. Spitzenreiter bei der Nutzung biotechnologischer Verfahren, Methoden und Produkte ist allerdings die Medizin. Hier werden laufend neue Medikamente entwickelt und Diagnostik-Verfahren kreiert, um Erkrankungen gezielter Behandeln zu können.
Die Biotechnologie hat also sehr viel zu bieten und ist in allen Bereichen des Lebens vertreten. Angesichts der bekannten Probleme, wie überproportionaler Verschwendung begrenzter, sowie nachwachsender Ressourcen, Klimawandel durch Umweltverschmutzung und den damit verbundenen Konsequenzen, ist von diesem Wirtschaftszweig noch viel zu erwarten, zumal es alle großen Branchen und Wissenschaften miteinander vereint.
Bei der Biotechnologie handelt es sich um eine zukunftsträchtige Branche, da sie aktiv in das Leben eingreift. Zahlreiche Produkte werden mit Hilfe biotechnologischer Verfahren oder auf Grundlage biotechnologischer Produkte hergestellt. Biotechnologie meint das Verändern von lebenden Organismen mittels Erkenntnissen aus den verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen.
Wie verhält sich die Biotechnologie auf dem Handelsmarkt?
Biotechnologie zählt noch zu den jüngeren Branchen. Dementsprechend sind zahlreiche Unternehmen noch in der Wachstums- und Festigungsphase. Erst langsam finden sich die großen Unternehmen, die auch bei Rückschlägen auf dem Aktienmarkt bestehen können ohne ihre Anleger zu verschrecken. Und gerade darin liegen die Herausforderungen in dieser Branche.
Die meisten anderen Branchen haben ein Erfolgsprodukt, welches sich auf dem Markt etabliert hat. Hier kann es nur externe Faktoren zu Störungen kommen oder durch schlechtes Unternehmensmanagement. Das Erfolgsprodukt, egal ob es sich um Rohstoffe, weiterverarbeitende Industrie oder Dienstleistungen handelt, wurde bereits vom Markt akzeptiert und bringt laufend Umsatz mit sich. Hier muss der Umsatz nur hoch genug sein um die Unkosten zu decken, sodass auch Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden können. An den Dividenden oder dem ROI oder anderen Indikatoren zur Wertentwicklung eines Unternehmens orientieren sich die Aktien- und auch ETF-Händler.
In der Biotechnologie-Branche müssen hingegen erfolgreich Produkte, Verfahren oder Methoden entwickelt werden. Dies bringt die Schwierigkeit mit sich, dass die Unternehmen zunächst einmal Unmengen an Investitionen verschlingen ehe sie irgendwann einmal einen Erfolg erzielen und das Ergebnis wiederum für viel Geld an die Vertragspartner oder meistbietenden Verkaufen können. Ein regelmäßiger Umsatz ist dadurch nicht gegeben. Und trotzdem schaffen es ein paar Unternehmen bereits seit Jahren ihren Aktionären regelmäßig Dividenden auszuschütten. Wie ist das möglich?
Zum einen bringen große Entwicklungen Patente mit sich, durch die die Unternehmen irgendwann eine regelmäßige Einnahmequelle erhalten. Zum anderen bringen nicht nur die großen Errungenschaften Geld ein, sondern auch die vielen kleinen Aufträge. So gibt es auch viel Wissen, welches bereits vorhanden ist, aber noch auf seine Umsetzung warten. Sollte Bedarf an weitergehenden Informationen zur Biotechnologie-Branche bestehen, empfiehlt sich die Seite „Biotechnologie.de“, welche von der Bundesregierung unterstützt wird. Sie hält zahlreiche Informationen über die neuesten Entwicklungen, geplante Projekte und auch über Studien und Statistiken zu biotechnologischen Unternehmen bereit.
Bei den Anlegern kommt diese neue und innovative Branche sehr gut an. Die bestehenden Unternehmen haben es geschafft das Vertrauen ihrer Anleger zu gewinnen und nicht zu enttäuschen. Die Erwartungen an die Branche sind groß und kommen nicht nur aus den verschiedenen Industriezweigen, sondern auch von Seiten der Anleger. Die Erwartungen sind vergleichbar mit den Erwartungen an die IT-Branche am Ende des letzten Jahrhunderts. Bleibt zu hoffen, dass die Biotechnologie-Branche diese Ansprüche noch länger erfüllt.
Aufgrund ihrer recht schwierigen Struktur hat die Biotechnologie-Branche ein paar Jahre gebraucht, ehe sie sich auf dem Handelsmarkt durchsetzen konnte. Inzwischen sind die ersten Unternehmen erfolgreich im Aktienhandel vertreten und können mit regelmäßigen Ausschüttungen bei ihren Aktionären punkten.
Die Biotechnologie: Ein Erfolgsversprechen für die ETF?
Auf dem Aktienmarkt sind die ersten Biotechnologie-Unternehmen zwar schon länger vertreten, wirklichen Erfolg verzeichnen sie aber auch erst seit kurzem. Natürlich lässt da auch der ETF-Handel nicht lange auf sich warten. Hier gibt es allerdings noch nicht allzu viele Alternativen. Ehrlich gesagt ist bislang der einzige ETF Biotechnologie an der amerikanischen Börse Nasdaq durch den Emittenten Source vertreten. Dieser wird immerhin schon in vier Untergruppen aufgeteilt.
Aufgrund der hohen Erwartungen, die an die Branche gestellt werden, ist es aber nur noch eine Frage der Zeit bis weitere ETFs auf den Markt kommen. Die ETFs, wie zum Beispiel der ishares Healthcare innovation UCITS ETF, zeichnen sich dadurch aus, dass sie rund um die Uhr an der Börse handelbar sind. Zudem müssen ETFs von der zuständigen Regulierungsbehörde genehmigt und überwacht werden. Dadurch zählen ETFs zum Sondervermögen und das Vermögen unterliegt im Insolvenzfall des Emittenten, also Source, der Einlagensicherung.
Normalerweise gibt es auch immer noch ETCs oder ETNs, die in der Branche gehandelt werden. Da es sich bei der Biotechnologie jedoch nicht um Rohstoffe handelt, fallen ETCs schon mal weg. Ein Handel mit ETNs ist grundsätzlich möglich. Hierbei handelt es sich um ähnliche Indizes, wie bei den ETFs, nur dass sie nicht reguliert sind und dadurch nicht zum Sondervermögen zählen. Bislang hat sich der Markt hier noch stark zurück gehalten.
Die Biotechnologie hat auf dem ETF-Markt durchaus eine Chance. Bislang schreckte man vor den undurchsichtigen Strukturen und dem unbekannten Metier zurück. Doch inzwischen sind neben den Unternehmen auch zahlreiche Analysten vertreten, die ein wenig Licht ins Dunkle bringen. Die Biotechnologie hat noch vieles zu entwickeln und zu verbessern. Das besondere an den ETFs ist, dass sie sowohl Long, Short oder auch mit Hebel genutzt werden können. Die Voraussetzung wäre hier, dass sie von den Emittenten auch angeboten werden. Dies ist bislang zwar noch nicht der Fall, würde aber seinen besonderen Reiz mit sich bringen.
Die Biotechnologie-Branche fristet derzeit noch ein Schatten- oder Nischendasein. Es ist jedoch absehbar, dass sie bald aus ihrem Versteck herauskommen und in Form zahlreicher ETFs als passive Investitionen erhältlich sind. Bislang gibt es hier nur den Emittenten Source, welche sich auf die börsennotierten Biotechnologie-Unternehmen der elektronischen Börse Nasdaq spezialisiert hat.
Jetzt zu flatex Investitionen in Wertpapiere bergen VerlustrisikenFazit: Das Branchenwachstum ausnutzen!
Die Biotechnologie steckt zwar nicht mehr in den Kinderschuhen und kann bereits weltweit Erfolge verbuchen, allerdings hat sie sich auf dem Aktienmarkt noch nicht wirklich etabliert. Noch sind die Anleger skeptisch, da die Branche neu und schwer zu durchschauen scheint. Allerdings konnten die ersten großen Biotechnologie-Unternehmen bereits beweisen, dass sie auch in Krisenzeiten in der Lage sind ihren Anlegern Dividenden auszuschütten. Daher wächst das Vertrauen zusehends in die Branche.
Mittlerweile gibt es auch die ersten ETF Biotechnologie. Hierbei handelt es sich allerdings bislang um einen einzigen Emittenten, Source, der einige an der Nasdaq notierte Biotechnologie-Unternehmen in seinem Indexfond führt. Hier gibt es sogar vier Untergruppen. ETFs (Exchange Traded Funds) sind passive Investitionen, die die Wertentwicklung der Unternehmen wiederspiegeln, hier ist zum Beispiel der MSCI World Health Care ETF zu nennen. Da anzunehmen ist, dass zukünftig auch mehr Biotechnologie-Unternehmen den Sprung an die Börse wagen und die Aktien von zahlreichen optimistischen Anlegern gekauft werden, wird auch eine größere Auswahl an ETF Biotechnologie und vermutlich auch an ETNs (Exchange Traded Notes) nicht lange auf sich warten lassen.
Fakt ist, dass sich die Branche im Wachstum befindet und ein Anstieg des Marktkurses der meisten Unternehmen kommen wird. Sicherlich wird es auch das ein oder andere Unternehmen geben, das dem Druck nicht Stand hält, weil es zu schnell zu viel will. Doch derzeit ist man mit einem Fonds noch gut beraten. An ETFs hat der Markt zwar noch nicht allzu viel zu bieten, doch auch hier lässt sich das Branchenwachstum noch profitabel nutzen.