Ständig schwankender Goldkurs aufgrund weltwirtschaftlicher Einflüsse
Gold fasziniert die Menschen seit jeher. Sie tragen es als Schmuck oder sammeln es und häufen damit ein Vermögen an. Was das Besondere an Gold ist und inwiefern sich auch passive Investitionen lohnen können, wird in folgendem Ratgeber bei ETFs.de unter die Lupe genommen.
Die wichtigsten Fakten zum Thema „Gold ETF“ im Überblick:
- Gold dient als Sammel- und Anlageprodukt.
- Gold ist eine begrenzte Ressource.
- Es gibt Gold ETF, Gold ETC besichert und Gold ETC unbesichert.
- Gold ETFs zählen zum Sondervermögen.
- Beim Handel mit Gold ETCs sind Rollverluste und –gewinne möglich.
- Viele Gold ETCs haben ETF in der Bezeichnung stehen.
- Bei ETPs ist immer ein Totalverlust, aber keine Nachschusspflicht möglich.
Die Erfolgsgeschichte des Goldes
Gold entstand im Rahmen der Supernova, also einem Kernkollaps. Zwar ist es mit Hilfe der Kernverschmelzungs- und Kernspaltungsprozesse bereits möglich, diesen Vorgang zu initiieren, derzeit steht der Aufwand allerdings noch in keinem Verhältnis zum Nutzen. Den Wunsch Gold künstlich herzustellen, hatte man bereits im Mittelalter. Damals machten Alchemisten sich auf die Suche nach dem Goldrezept. Dieses konnten sie zwar nicht finden, dafür verdanken wir ihnen jedoch das Porzellan und Schwarzpulver als Nebenprodukt ihrer Suche.
Gold fasziniert die Menschen schon seit jeher. Gold und Kupfer bilden die Gruppe der farbigen Edelmetalle, wobei Gold mit seinem gelben Schein und den Reflexionen des Lichts Kupfer den Rang abgelaufen hat. Gold wurde bereits in Massen von den Inkas verwendet, saßen sie doch an der Quelle. Heute gibt es sogar ganzen Ausstellungen mit dem Titel „Das Gold der Inka“. Sie schätzten das Metall jedoch nicht als eine Rarität, da sie auf einer schier unerschöpflichen Quelle saßen. Auch die Japaner schmückten ihren Tempel in Nikkon mit haufenweise Blattgold. Steht man inmitten der goldverzierten Schnitzereien und aus der Wolkendecke bricht ein Sonnenstrahl, der direkt auf die Tempelanlage trifft, versteht man die Faszination von Gold nur allzu gut. Alles funkelt und erstrahlt in einem völlig neuen Glanz.
Der Anblick des Goldes sorgt auch nach wie vor dafür, dass die Begeisterung für Schmuck und goldverzierte Güter einfach nicht abreißt. Das hat zur Folge, dass sich der Goldkurs nach wie vor gut hält. Als die ersten Tauschgeschäfte unter den benachbarten Clans und Stämmen begannen, stellte sich schnell heraus, dass Gold in allen Kulturen sehr beliebt ist. So wurden Goldmünzen zu gängigen Tauschmitteln mit denen jeder etwas anfangen konnte.
Daher war auch den Spaniern bewusst auf welch reiche Kultur sie stießen, als sie das Inka-Volk in Süd-Amerika entdeckten. Hier war die Gier größer als die Vernunft und die Spanier schafften es mit Hilfe von Waffen und Krankheiten das gesamte Inka-Volk auszulöschen. Dem heutigen Peru ist von dem einstigen Reichtum durch die Inkas nicht mehr viel anzumerken. Doch das Gold existiert auch heute noch. Einige Statuen sind gut erhalten geblieben. Das meiste ist allerdings eingeschmolzen und anderweitig verwendet worden.
Gold zählt zu den Edelmetallen, die in der Natur bereits vorhanden sind. Es muss nicht erst aufwendig von anderen Substanzen getrennt werden. Die Goldschürfer in Amerika sammeln das Gold aus Flüssen und Felsminen. Dabei wird das Gold aus dem Schlick und Geröll herausgewaschen. Auch wenn noch lange nicht alles auf der Erde vorhandene Gold gefunden, herausgefiltert und ihn Schmuck oder Goldbarren verpackt ist, so handelt es sich doch um eine begrenzte Ressource. Denn Gold kann nicht nachwachsen.
Die immense Wertschätzung des gelbschimmernden Edelmetalls spiegelt sich auch in den zahlreichen Redewendungen wieder, die unseren Alltag beherrschen. Die goldenen Zwanziger Jahre spiegeln den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem ersten Weltkrieg wieder. Honig wird auch gerne als „flüssiges Gold“ bezeichnet, so wie Öl auch den Beinamen „schwarzes Gold“ trägt. Mit Gold wird alles beschrieben, was wertvoll und besonders ist.
Gold ist ein in der Natur befindliches Edelmetall, das gelb gefärbt ist. Gold zählt bereits seit Beginn der Tauschgeschäfte als Zahlungsmittel und kommt überall auf der Welt vor, in einigen Gebieten mehr, in anderen weniger. Gold wurde bereits den Inkas zum Verhängnis, da sie Opfer der Gier der spanischen Eroberer wurden. Gold ist eine begrenzte Ressource und verliert daher auch nicht an Wert.
Warum auf Gold Verlass ist?
Die Wertigkeiten von Gold haben sich von einem gängigen Tauschmittel zu einem Sammler- und Anlageprodukt entwickelt. Inzwischen dürften nur noch wenige Menschen echtes Gold in Form von Schmuck oder Münzen besitzen. Anleger, die in Gold investieren können die Goldbarren oder Goldmünzen zu Hause lagern, welches das Risiko von Diebstahl mit sich bringt oder sie können ihr Vermögen in einem Banktresors deponieren. Dies bringt dann den Nachteil mit sich, dass für die Einlagerung zumeist Verwaltungsgebühren fällig werden.
Obwohl der Goldkurs starken Schwankungen unterliegt, ist auf die Wertigkeit von Gold immerzu Verlass. Dies hängt auch mit der bereits erwähnten begrenzten Ressource zusammen. Es ist klar, dass es niemals ein Überangebot geben wird. Selbst wenn jeder Mensch mit einer Unze Gold ausgestattet wäre, würde es Menschen geben, die zwei oder mehr Unzen wollen und bereit sind den anderen Menschen dafür mehr Geld zu zahlen.
Die Schwankungen der Nachfrage hängen mit den gesamtwirtschaftlichen Ereignissen zusammen. So war die Nachfrage nach Gold im Zuge der Weltwirtschaftskrise von 2008 besonders hoch. Denn das Gold kann als Wertspeicher angesehen werden, welcher keiner besonderen Absicherung bedarf. Der Goldbarren ist physisch Existent und liegt nicht nur in Form von Zahlen auf dem Papier vor. So ist Gold zwar vor den Einflüssen der Wirtschaft nicht gefeit, aber eine Inflation wird dem Gold nichts anhaben.
Spielt man einmal das Szenario einer Inflation durch, so stellt man fest, dass für Gold mit zunehmender Inflation mehr Geldeinheiten gezahlt werden, da das Geld an Wert verliert, aber nicht das Gold. Dieses dürfte hingegen noch an Wert zulegen, da gerade den Vermögenden bewusst sein dürfte, dass Gold die einzige Möglichkeit ist ihr monetäres Vermögen gegen die Inflation zu schützen. In solchen wirtschaftlichen Situationen ist die Anlage in physische Anlagemittel, wie Immobilien oder Edelmetalle ein beliebtes Vorgehen.
Gold ist eine begrenzte Ressource und ein physisch existentes Anlagemittel. Es verliert bei Inflation und Wirtschaftskrisen nicht an Wertigkeit. Die Kursschwankungen lassen sich allein auf die schwankende Nachfrage zurückführen. Gold kann als Münzen oder Barren eingelagert werden.
Jetzt zu flatex Investitionen in Wertpapiere bergen VerlustrisikenDie drei Typen der Gold-ETFs!
Bei ETFs.de soll es jedoch nicht um die Anlagemöglichkeiten in physisch existente Anlagemittel gehen, sondern in passive Investitionen in Form von ETFs oder ETCs. Bei Gold handelt es sich um ein Edelmetall und damit um einen Rohstoff. Wird auf die Basiswerte von Gold spekuliert, handelt es sich um Exchange Traded Commodities. Hier gibt es die besicherten und unbesicherten ETCs. Gold ETFs geben hingegen die Wertentwicklung der in der Gold-Branche befindlichen Unternehmen wieder. Also gibt es drei verschiedene Exchange Traded Products auf Gold:
- Gold ETFs,
- Gold ETCs unbesichert und
- Gold ETCs besichert.
Bei Gold ETFs handelt es sich, wie bereits erwähnt, um Spekulationen auf Unternehmensaktien aus der Goldbranche. Hier soll von der tatsächlichen Entwicklung profitiert werden. Die Wertentwicklung der Unternehmen wird anhand verschiedener Indizes eins zu eins abgebildet. Wie die Indizes zusammengesetzt sind ist von den jeweiligen Qualitätsmerkmalen ab, die als Filterinstrument zu Grunde gelegt werden. ETFs zeichnen sich dadurch aus, dass sie von der zuständigen Regulierungsbehörde genehmigt und überwacht werden müssen. Dadurch haben Gold ETF den entscheidenden Vorteil, dass sie dem Sondervermögen zugerechnet werden und dadurch den Richtlinien zur Einlagensicherung unterliegen. Sollte der Emittent also Insolvent gehen, ist der Anleger mit mindestens 100.000 Euro abgesichert.
Die Bezeichnung Gold ETFs wird fälschlicherweise auch oft für unbesicherte Gold ETCs verwendet. ETCs zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf den Basiswert von Gold setzen. Dabei gibt es verschiedene ETCs, welches sich durch die verschiedenen Marktteilnehmer auf dem Goldmarkt erklären lässt. Beim Handel mit ETCs handelt es sich um einen Handel mit Futures. Futures bringen wiederum die Eigenart mit sich, dass sowohl Rollverluste, genannt Contango als auch Rollgewinne, genannt Backwardation möglich sind. ETCs sind eine Sonderform von Zertifikaten. Daher handelt es sich um Schuldverschreibungen, welche im Falle einer Insolvenz nachrangig behandelt werden. Totalverluste sind bei beiden Anlageformen möglich. Einzig eine Nachschusspflicht wird für alle ETPs ausgeschlossen.
ETCs sind genauso, wie ETFs rund um die Uhr an der Börse handelbar. Sie bringen den Vorteil mit sich, dass hier auch mit Werten spekuliert werden kann, die beim ETF-Handel nicht möglich sind. Der Nachteil liegt jedoch auch klar auf der Hand: Im Insolvenzfall des Emittenten besteht bei ETCs ein höheres Ausfallrisiko als bei ETFs! Da die Anleger und Investoren in Folge der Lehman Brothers-Pleite im Jahr 2008 nach wie vor skeptisch sind, haben die Emittenten sich etwas einfallen lassen. Mit Besicherungen auf die ETCs wollen sie das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. So gibt es inzwischen zahlreiche ETCs, die zwar nicht durch die Einlagensicherung, dafür aber durch zusätzliche Absicherungen geschützt sind. Hierbei handelt es sich dann um die besicherten ETCs.
Von Gold lässt sich auch mittels passiver Investitionen profitieren. Hier kann in ETFs und unbesicherte, sowie besicherte ETCs investiert werden. ETFs unterliegen im Gegensatz zu ETCs der Einlagensicherung, während ETCs zusätzlich abgesichert werden können. Bei Exchange Traded Products werden die monetären Entwicklungen in verschiedenen Bereichen der Goldbranche beobachtet. Alle ETPs sind rund um die Uhr handelbar.
Fazit: Von sicherem Gold bis zu spekulativen Geschäften
Gold ist und bleibt ein solides Anlageinstrument. Der Handel mit der gelb-glänzenden Ware kann allerdings nicht nur durch aktive Investitionen zu Profit führen. Auch im passiven Handel lässt sich über die Wertentwicklungen des Goldes oder der Unternehmen Geld verdienen. Bei passiven Investitionen geht es um das erzielen von Gewinnen, während Gold selber von Anlegern auch gern als Wertspeicher genutzt wird. Hier geht es dann weniger um die Wertsteigerung als um die Wertsicherung und den Schutz vor drohender Inflation.
Passive Investitionen in Gold lassen sich in die Anlageprodukte ETF, besicherte und unbesicherte ETCs unterscheiden. ETFs geben die Wertentwicklung verschiedener Unternehmen der Goldbranche wieder, während ETCs die Entwicklung verschiedener Basiswerte wiedergeben. ETFs und ETCs sind rund um die Uhr an der Börse handelbar. Es besteht bei beiden Formen die Gefahr eines Totalverlustes, nicht aber einer Nachschusspflicht.