Können ETFs außerbörslich gehandelt werden – So sparen Anleger beim ETF Handel Geld!

ETFs außerbörslich handeln und von zahlreichen Vorteilen profitieren.

ETFs erfreuen sich nicht umsonst sowohl bei aktiven Tradern als auch bei passiven Anlegern einer besonders großen Beliebtheit: Die Indexfonds zeichnen sich durch attraktive Konditionen, ihre Stellung als Sondervermögen und nicht zuletzt auch durch eine hohe Risikostreuung aus. Schließlich ermöglicht die gute Nachvollziehbarkeit der Kurse es dem Anleger auch von einem hohen Maß an Transparenz zu profitieren. Eine wichtige Frage im Zusammenhang mit dem ETF-Handel ist dabei jedoch die nach dem außerbörslichen Handel: Können ETFs auch „over the counter“ gehandelt werden? Dieser Frage gehen wir hier genau auf den Grund.

  • Der außerbörsliche Handel beschreibt Transaktionen zwischen Marktteilnehmern, die nicht über die Börse vonstattengehen
  • Es existieren drei verschiedene Formen des außerbörslichen Handels
  • Auch ETFs können außerbörslich zu attraktiven Konditionen gehandelt werden
  • Alles in allem ist der außerbörsliche Handel an sich mit vielen Vorteilen verbunden
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1. Der außerbörsliche Handel schnell erklärt

Der außerbörsliche Handel wird häufig auch als Freiverkehrshandel, Direkthandel oder als OTC-Handel bezeichnet, wobei OTC für „Over The Counter“ steht. Der außerbörsliche Handel beschreibt finanzielle Transaktionen zwischen Marktteilnehmern, die nicht über die Börse vonstattengehen. Dabei ist der außerbörsliche Handel auch als „Telefonhandel“ bekannt, obwohl er heutzutage in erster Linie online auf elektronischem Wege durchgeführt wird.

Dabei unterscheiden Experten zwischen drei verschiedenen Formen des außerbörslichen Handels. Dazu gehört in erster Linie der außerbörsliche Handel mit börsennotierten Wertpapieren, der als OTC-Geschäft vonstattengeht, ohne, dass die beiden Partner ihr Geschäft öffentlich machen müssen. In erster Linie wird dieser Form des außerbörslichen Handels in Dark Pools nachgegangen. Neben dieser Form des OTC-Handels kann der außerbörsliche Handel auch mit Finanzderivaten ohne standardisierte Spezifikationen vonstattengehen, was beispielsweise bei exotischen Optionen oder bei OTC-Optionen der Fall ist. Zu guter Letzt kann der außerbörsliche Handel schließlich auch mit Wertpapieren erfolgen, die für den Börsenhandel nicht zugelassen sind.

Möglichkeiten des außerbörslichen Handels:

  • Inoffizielle Geschäfte mit börsennotierten Wertpapieren
  • Handel von exotischen Optionen oder OTC-Optionen
  • Handel von Wertpapieren, die nicht für den Börsenhandel zugelassen sind
  • Handel von Wertpapieren, die dem Absicherungswunsch der Händler nicht entsprechen
  • Wertpapierhandel direkt mit dem Emittenten oder dem Makler

Um als Privatanleger dem außerbörslichen Handel nachzugehen, muss man jedoch nicht zwingend etwas „Böses“ im Sinn haben, denn die Gründe für den OTC-Handel sind vielfältig. So bieten Börsen beispielsweise nur standardisierte Wertpapiere zum Handel an, die jedoch dem Absicherungswunsch vieler Händler nicht entsprechen. Sofern beispielsweise ein Unternehmen die Zinsänderungsrisiken einer Investition absichern möchte, wird es an der Börse auf der Suche nach einem passenden Instrument mit entsprechender Laufzeit kaum fündig werden. Aufgrund dessen ist für einige Produkte im Finanzmarkt der OTC-Handel von entscheidender Bedeutung – dazu gehören beispielsweise Zertifikate.

Am häufigsten gehen die Privatanleger dem außerbörslichen Handel jedoch nach, indem sie ihre Geschäfte mithilfe eines Online-Brokers direkt mit einem Emittenten oder einem Makler durchzuführen. Dabei stellt der Kunde online eine Anfrage über den Preis eines spezifischen Wertpapiers an seinen Online Broker, woraufhin der Emittent den verbindlichen Kauf- und Verkaufspreis für die fragliche Menge mitteilt. Innerhalb weniger Sekunden entscheidet sich der Trader daraufhin, ob er diesem Geschäft zu den genannten Bedingungen nachgehen möchte oder nicht.

Im Rahmen des außerbörslichen Handels gehen Geschäfte zwischen Marktteilnehmern außerhalb der Börse vonstatten. Diese Form des Handels ist auch als Direkthandel oder als OTC-Handel bekannt und steht häufig mit fadenscheinigen Machenschaften in Verbindung. Allerdings muss beim außerbörslichen Handel nicht zwingend etwas Unrechtliches vonstattengehen, denn auch Geschäfte über den Broker mit einem Emittenten oder einem Makler von Privatanlegern gehen außerbörslich vonstatten.

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2. ETFs außerbörslich handeln: Vorteile und Nachteile

Nicht ohne Grund erfreut sich der außerbörsliche Handel von Finanzprodukten wie ETFs einer großen Beliebtheit bei Privatanlegern und bei institutionellen Investoren: Der OTC-Handel bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit, von denen die Händler profitieren können. So sind beispielsweise die Handelszeiten deutlich länger und auch die Gebührenstrukturen sind um einiges günstiger, da Maklercourtagen oder ähnliche Kosten nicht anfallen. Weiterhin überzeugt der außerbörsliche Handel darüber hinaus durch eine schnelle Orderausführung, da sämtliche Aufträge im Grunde sofort ausgeführt werden können. Schließlich überzeugt auch die hohe Preistransparenz im Zusammenhang mit nicht vorhandenen Teilausführungen eine Vielzahl an privaten und institutionellen Händlern. Darüber hinaus können diese von Zeit zu Zeit gerade im außerbörslichen Direkthandel von regelmäßigen Aktionsangeboten profitieren, die mit reduzierten Ordergebühren einhergehen.

Pro und Contra:

  • Hohe Renditechancen und Gewinne bei steigenden Aktien sind möglich.
  • Langfristig sind höhere Renditen als bei anderen Anlageformen zu bekommen.
  • Jährliche Dividendenzahlungen sind ein Vorteil für Anleger.
  • Es gibt eine große Auswahl an den internationalen Märkten.

  • Verluste können bei fallenden Aktien hoch sein.
  • Es gibt keine feste Rendite wie bei Anleihen.
  • Man muss eine Abgeltungssteuer zahlen.

Selbstverständlich hat allerdings auch diese Medaille zwei Seiten: Einer der größten Nachteile des OTC-Handels ist das Fehlen einer Handelsaufsicht bzw. einer Regulierung. Darüber hinaus werden Trader beim außerbörslichen Handel nicht selten mit schlechteren Kursen oder mit Requotes konfrontiert, bei denen neue Preiseingaben vorgeschlagen werden, die durch Abweichungen zwischen dem vom Anleger eingegebenen Preis und dem verfügbaren Preis bei einem späteren Eingang der Order ins System des Brokers entstehen. Schließlich ist es den außerbörslichen Händlern auch nicht möglich, von einer Verengung des Spreads oder von einer menschlichen Zwischenkontrolle zu profitieren, da der Handel hierbei nahezu ausschließlich automatisiert vonstattengeht.

Der außerbörsliche Handel geht mit zahlreichen Vorteilen sowie mit einigen Nachteilen einher, mit denen sich der Trader auseinandersetzen sollte. Zu den Vorteilen gehören in erster Linie längere Handelszeiten sowie attraktivere Konditionen, ebenso wie eine schnellere Orderausführung und regelmäßige Aktionsangebote. Zu den Nachteilen des OTC-Handels gehören das Fehlen einer Handelsaufsicht und einer menschlichen Zwischenkontrolle, ebenso wie schlechtere Kurse und häufige Requotes.

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3. Wie sparen Sie beim ETF-Handel Geld?

Beim ETF-Handel geht es darum, möglich hohe Gewinne zu erzielen und dabei möglichst viel Geld anzusparen. Dazu gehört jedoch nicht nur das Wahrnehmen optimaler Einstiegs- und Ausstiegspunkte – auch zahlreiche andere Faktoren spielen beim Geld sparen mit ETFs eine wichtige Rolle.

Dazu gehört beispielsweise ein umfangreicher Anbietervergleich, der bereits zu Beginn der Trading-Karriere nicht fehlen darf. Finden Sie heraus, welche Broker die attraktivsten Konditionen für ihren persönlichen Trading-Stil bieten und vergessen Sie dabei nicht, auch die Services und das Handelsangebot der Unternehmen genau unter die Lupe zu nehmen. Nehmen Sie jedoch nicht nur bei der Suche nach dem besten Anbieter, sondern auch beim eigentlichen Handel umfangreiche Vergleiche vor: Ermitteln Sie ganz genau, an welchem Börsenplatz die attraktivsten Handelsgebühren auf Sie warten und entscheiden Sie sich schließlich für den günstigsten Ausführungsplatz. Beachten Sie dabei, dass gerade beim außerbörslichen Handel der Spread höher als beim Parketthandel ausfällt – dies ist insbesondere außerhalb der Handelszeiten der Fall. Schließlich können Sie beim ETF-Handel auch Kosten einsparen, indem Sie ganz genau die Wirtschaftlichkeit Ihrer Orders prüfen, indem Sie umfangreiche Berechnungen anstellen, in denen Sie die anfallenden Kosten der zu erwartenden Rendite gegenüberstellen.

Möchten Sie beim ETF-Handel Kosten einsparen, sollten Sie einige wichtige Faktoren beachten. Nehmen Sie bereits im Vorfeld einen umfangreichen Anbietervergleich vor, in dem Sie die verschiedenen Broker gegenüberstellen und sich schließlich für das Unternehmen mit den attraktivsten Konditionen entscheiden. Vergessen Sie schließlich auch nicht, die Konditionen der verschiedenen Börsenplätze miteinander zu vergleichen und schließlich auch die Wirtschaftlichkeit Ihrer Handelsstrategie zu prüfen, um Schwachstellen in Ihrer Handelsstrategie auszumerzen.

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4. Fazit: ETFs können auch außerbörslich gehandelt werden

Der außerbörsliche Handel beschreibt finanzielle Transaktionen zwischen Marktteilnehmern, die nicht über die Börse vonstattengehen. Diese Form des Handels überzeugt durch einige Vorteile, zu denen eine längere Handelszeit, eine schnellere Orderausführung und eine attraktivere Kostenstruktur gehören. Allerdings müssen Händler sich auch mit den Nachteilen auseinandersetzen, die mit dem OTC-Handel von ETFs einhergehen. Dazu gehören unter anderem eine schlechtere Orderausführung mit häufigeren Requotes und eine fehlende Aufsicht durch Behörden oder Zwischenkontrollen.

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Bilderquelle: shutterstock.com